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1. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 24

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 24 — weil die Bahn ihre erhoffte Verbindung Kairo—kalkutta zu unterbrechen droht, und um den von Norden her (f. 2) erwarteten Russen die Hand zu reichert, schickten sie l Rpril 1915) Truppen von der Küste den Tigris aufwärts, um Bagdad und das im Hltertum so fruchtbare, jetzt wüst liegende Land zwischen (Euphrat und Tigris «Mesopotamien zwischen den Strömen; arabisch Irak) in Besitz zu nehmen. Ruf dem Tigris wurde der Heeresbedarf mitgeführt,- Kanonenboote schützten die Transportschiffe. Rlles schien Zu gelingen, schon näherte man sich der altberühmten Kalifenstadt Bagdad, da schlugen die Türken die (Engländer aufs Haupt (bet Ktesiphon, 23. November 1915), nahmen ihnen mehrere Kanonenboote weg und machten auch sonst große Beute. Die (Engländer zogen sich nach Kut=ei=Rmara, dem Endpunkt der Schiffahrt auf dem Tigris, zurück, wo sie eingeschlossen wurden und sich (27. Rpril 1916) ergeben mußten, 13000 Mann. Leider erlag kurz vorher der treffliche Generalfeldmarschall von der Goltz, der deutsche Befehlshaber des türkischen Heeres in Mesopotamien, einer Krankheit. Die (Engländer ließen sich von ihrem Mißgeschick nicht beirren. Sie schickten erhebliche Verstärkungen nach Mesopotamien, drängten die Türken Schritt um Schritt zurück und besetzten endlich (11. März 1917) Bagdad. - (Ebenso planmäßig und zäh schoben sie ihre Stellungen vom Suezkanal aus auf der uralten Karawanenstraße längs des Meeres nach Palästina vor. wiederholt erlitten sie empfindliche Niederlagen, noch im März und Rpril 1917 bei Gaza. Rber endlich gelangten sie nach Jaffa, der Hafenstadt Jerusalems, und damit war das Schicksal von Jerusalem entschieden. Die Türken vermieden den Kampf um -die heilige Stadt, die Engländer zogen dort ein (11. Dez. 1917). 6. Italien. 1. Elf Jsonzoschlachten. Die verräterischen Italiener (f. Nr. 1,1) hatten gehofft, mit den vermeintlich durch Russen und Serben beschäftigten Österreichern und Ungarn leichtes Spiel zu haben, hatten sie doch nichts (Eiligeres zu tun, als einen eigenen Minister für die zu „erlösenden" Gebiete zu ernennen. Die Österreicher beschränkten sich einstweilen auf die Verteidigung, bei der sie das Gelände außerordentlich begünstigte. Ihre Stellungen

2. Deutsche Kulturgeographie - S. 14

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
14 1- Deutschlands Größe und Machtstellung. Offiziere. Neue Sprengmittel (Pigrinsäure) wurden erfunden und die starken Mauern der Festungen hielten der Sprengwirkung neuer Geschosse nicht mehr Stand. Schon dachte man an die Entwertung aller Festungen, aber die Technik hat noch immer wieder Mittel gefunden, den kräftigen Zerstörungsmitteln noch kräftigere Widerstände entgegenzusetzen; sie wurden gefunden im Panzer und im Beton (dem zu hartem Stein erstarrenden Gemisch von Steinbrocken, Sand und Zement). Mit äußerster Kraft- anstrengung wurden in kurzer Zeit die Umbauten und Ver- stärkungen der Festungen vollendet, die man immer mehr in die Erde hineinlegte, um dem Feinde keine Zielpunkte zu geben *). Festungen und ähnliche Werke haben sicherlich eine große Bedeutung für den Schutz des Landes. Zunächst wollen sie größere Städte, in denen sich Militär-Magazine, sowie Fabriken und Werkstätten zur Anfertigung von Heeresbedürfnissen befinden, gegen feindliche Besitzergreifung schützen, sodann dem Feinde das Vordrängen erschweren, indem wichtige Flußübergänge, Bahn- linien, Gebirgspässe u. a. m. gesperrt werden; zuletzt wollen sie den Aufmarsch des eigenen Heeres sichern und zurückgehenden Heeresteilen als Sammelort dienen. Das sind die Hauptaufgaben der Festungen, insonderheit der Landfestungen. Die Küsten- befestigungen verfolgen ganz ähnliche Zwecke. Sie sind zunächst eigentliche Kriegshäfen und Stützpunkte, sodann Befestigungen zum Schutze von Landungsplätzen, die eine Ausschiffung großer Teile des feindlichen Landheeres gestatten, von Küstenpunkten in strategisch günstiger Lage, von Seehäfen, die als Mittelpunkt des Handels wichtig sind, und von engen Durchfahrten und Kanälen. Vor die Küste vorgeschobene Punkte werden befestigt, um, wie z. B. Helgoland vor der Jade-, Weser- und Elbemündung, der Flotte Unterstützung zu gewähren, ihre Bewegungsfreiheit zu er- höhen und eine etwaige Blockade locker zu gestalten. Die Befestigungen haben infolge ihrer hochwichtigen Aufgaben in Bezug auf den Schutz des Vaterlandes ihr Verbreitungsgebiet hauptsächlich an den Grenzen des Reichs. Die West grenze wird bewacht von Wesel, Cöln mit Deutz, Coblenz mit Ehren- breitstein, Mainz, Metz, Dietenhofen, Pitsch, Straßburg, Feste Kaiser Wilhelm Ii., Neubreisach, Freiburg im Br. Binnen- f e stu n g e n sind Ulm, Ingolstadt, Königstein, Magdeburg, Spandau und Küstrin. Die Ostgrenze besitzt eine größere Anzahl von Festungen ersten Ranges, so Königsberg, ^ Boyen, Graudenz, Marienburg, Thorn und Posen. Glogau hat seine alte Bedeutung als Festungsstadt eingebüßt. Die zwei großen Kriegshäfen *) Die Festung Ehrenbreitstein weicht in ihrem Bau von den meisten andern Festungen ab, indem an Stelle von Erdwällen eine Menge mit Schietzscharten versehene Mauerbauten sichtbar sind. Die steilen Berghänge bilden ein natürliches sturmfreies Hindernis. Ahnlich ist es bei dem be- festigten Königstein an der Elbe.

3. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 35

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der Verkehr der Neuzeit. 35 Gegen das Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte in den eben geschilderten Verkehrsbeziehungen ein gewaltiger Umschwung. Durch die Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 und die Auffindung des Seeweges nach Indien wurden dem Verkehre neue Bahnen gewiesen. Der Verkehr der Neuzeit. Bis zum Beginn der Neuzeit war das Mittelmeer die Hauptstätte des Seeverkehrs gewesen. Jetzt verschob sich sein Schauplatz auf das offene Welt- meer. Es beginnt die ozeanische Periode. Die Welt Handelswege sind jetzt rein ozeanisch; hatte man doch schon gelernt, mit dem Segelschiff das Welt- meer zu befahren, und auch der Kompaß war bereits seit dem 14. Jahrhundert durch die Italiener in der europäischen Seefahrerkunst eingeführt worden. Des- gleichen hatten die Fortschritte der Mathematik und Astronomie sowie des Karten- Wesens die Vorbedingungen für die Erfolge der Entdeckerfahrten in den nächsten Jahrhunderten geliefert. Zunächst erscheinen die dem Ozean nahe gelegenen Länder Portugal und Spanien als die führenden Seemächte. Die spanischen Silberflotten kreuzten den Atlantischen Ozean, und die Portugiesen holten auf langer, gefahrvoller See- reise um das Kap die ersehnten Schätze Indiens: Gewürze, Perlen und Edel- steine. Bald aber treten mit den genannten Ländern Frankreich, die von Spanien abgefallenen Niederlande und England in erfolgreichen Wettbewerb. Schließlich wurden auch Frankreich und die Niederlande von England überflügelt, so daß dieses zu Beginn des 19. Jahrhunderts sich die Herrscherstellung zur See errungen hatte. In der ozeanischen Periode erfolgte auch die Erdumsegelung Magellans und die Entschleierung der Südsee durch James Cook; die europäische Schiffahrt umspannt demnach von 1500—1800 allmählich den ganzen Erdball; gleichwohl blieb vorerst der Hauptschauplatz des Seeverkehrs in diesem Zeit- räum der Atlantische und der Indische Ozean. Im Landverkehr ergaben sich in dieser Periode bedeutende Änderungen. Infolge der Auffindung der neuen Seewege verödeten allmählich die Straßen, auf denen der früher so lebhafte Verkehr zwischen Italien und Deutschland sich bewegte, wie auch die Pfade, welche der Handel der Hanse einschlug. — Der Zustand der Straßen war auch in dieser Periode höchst unbefriedigend. Noch um 1800 gehörte Deutschland nach dem Urteile weitgereister Männer zu den Ländern mit recht schlechten Straßen. Erst durch den Einfluß Napoleons ent- standen hier bessere Straßen. Doch gehört auch ein sehr erfreulicher Fortschritt auf dem Gebiete des Verkehrs dieser Periode an. Seit etwa 1500 hat sich nämlich in Deutschland und Frankreich eine Staatspost entwickelt, die sich im Gegensatz zur römischen Staatspost nicht bloß den Regierungen, sondern auch den Völkern außerordentlich vorteilhaft erwies. — Ein weiterer Fortschritt in der Verkehrstechnik dieses Zeitraumes, der ebenfalls dem Landverkehr sehr zustatten kam, ist die Erbauung künstlicher Wasserstraßen, die Verbindung der Ströme durch Kanäle. Im Altertum und Mittelalter konnte man wohl Kanüle im Flachland anlegen; Kanäle mit Überwindung von größeren Unebenheiten des

4. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 161

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 161 - 92. Die Erwerbung Helgolands. 1890. Quelle: Rede Kaiser Wilhelms Ii. am 10. August 18901) Fundort: Johs. Penzler a. a. O. Bv. 1. S. 122 und 123. Vier Tage sind es her, da wir den denkwrdigen Tag der Schlacht bei Wrth feierten, an dem unter meinem hochseligen Grovater von meinem Herrn Vater der erste Hammerschlag zur Errichtung des neuen Deutschen Reiches ge-fhrt wurde. Heute nach zwanzig Jahren verleibe ich diese Insel als das letzte Stck deutscher Erde dem deutschen Vaterlande wieder ein ohne Kampf und ohne Blut. Das Eiland ist dazu berufen, ein Bollwerk zur See zu werden, den deutschen Fischem ein Schutz, ein Sttzpunkt fr meine Kriegsschiffe, ein Hort und Schutz fr das deutsche Meer gegen jeden Feind, dem es einsallen sollte, auf demselben sich zu zeigen. Ich ergreife hiermit Besitz von diesem Lande, dessen Bewohner ich begrt habe, und befehle zum Zeichen dessen, da meine Standarte und daneben die meiner Marine gehit werde. 93. Die Erffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals. 21. Juni 1895. Quelle: Trinkspruch Kaiser Wilhelms am 21. Juni 1895 bei der Festtafel in Kiel. Fundort: Johs. Penzler o. o. O. Bd. 1. S. 306308. Mit Freude und Stolz blicke ich auf diese glnzenbe Festversammlung, und zugleich im Namen meiner hohen Verbndeten heie ich Sie alle, die Gaste des Reiches, herzlich willkommen. Innigen Dank sprechen wir aus fr die Teilnahme, die uns bei Vollendung eines Werkes geworden, das, in Frieden geplant und in Frieden gebaut, heute dem allgemeinen Verkehr bergeben ist. Nicht erst in unseren Tagen ist der Gedanke, die Nord- und Ostsee durch einen groen Kanal zu verbinden, entstanden; weit zurck bis in das Mittelalter hinein finden wir Vorschlge und Plne zur Verwirklichung dieses Unternehmens, und im verflossenen Jahrhundert ward der Eiderkanal gebaut, der, ein rhm-liches Zeugnis fr die Leistungsfhigkeit der damaligen Zeit ablegend, doch nur fr den kleineren Schiffsverkehr bestimmt, den gesteigerten Anforderungen der Jetztzeit nicht zu gengen vermochte. Dem neu begrndeten Deutschen Reiche blieb es vorbehalten, die groe Ausgabe einer befriedigenden Lsung entgegen-zufhren. Mein verewigter Herr Grovater, Kaiser Wilhelms des Groen Majestt, war es, der in richtiger Erkenntnis der Bedeutung des Kanals fr die Hebung des nationalen Wohlstandes und fr die Strkung unserer Wehrkraft nicht mde wurde, dem Plane des Baues einer leistungsfhigen Wasserstrae zwischen Nord- und Ostsee seine frdernde Teilnahme zuzuwenden und die mannigfachen Schwierig- !) Diese Ansprache richtete der Kaiser an die Marinetruppen, nachdem der Staats-fekretr von Btticher eine Proklamation an die Helgolnder verlesen hatte. W. u. O, Heinze-Kinghorst, Quellcnlesebuch Iii. 11

5. 1861 - 1871 - S. 10

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
10 Iii. Die deutsche Frage 1864 und 1866 samer Anlage von Befestigungen den direkten Besitz von Territorien nötig, die zu diesem Behuf mit vollem Souveränitätsrecht an Preußen abzutreten sind. Diese Territorialabtretungen werden mindestens begreifen: a) zum Schutze von Nordschleswig: die Stadt Zonderburg mit einem entsprechenden Gebiete auf beiden Seiten des Alfen-Sundes und allem darin befindlichen Staatseigentum in einem Umkreise von überall wenigstens % Meile Halbmesser und von der Ausdehnung, daß die Dörfer Düppel, Hackebüll, Kjär, Bagmore, Ulkbüll und Sundsmarte und das zur Anlage und Befestigung eines Kriegshafens im hjörup-haff erforderliche Gebiet auf Alfen jedenfalls innerhalb des preußischen Gebietes fallen. Behufs Anlegung eines preußischen Kriegshafens in der Kieler Bucht: b) die Feste Friedrichsort nebst entsprechendem Gebiet, das die Ortschaften Holtenau, Stift, pries, Seecamp und Scheidekoppel umfaßt sowie, auf der östlichen Seite der Kieler Bucht das zur Anlage der für die Verteidigung der Einfahrt in den Hafen für notwendig erachteten Befestigungen mit ihren Rayons erforderliche Terrain; c) an den beiden Mündungen des Nord-Ostseekanals das für die Anlage von Befestigungen und Kriegshäfen erforderliche Terrain, dessen Lage sich erst bestimmen läßt, wenn der Lauf des Kanals selbst und feine Ausmün* dungspunkte festgestellt worden sind. E. Nord-Ostseekanal. Da der anzulegende Nord-Dstseekanal neben seinem kommerziellen, für alle Nationen in möglichst vollständiger Freiheit zu gewährenden Gebrauch, die Verbindungsstraße für die preußische Kriegsmarine in der Ost- und Nordsee bildet, so übt die preußische Regierung das Oberaufsichtsrecht über denselben. Sie behält sich die (Entscheidung über den Lauf des Kanals, die Leitung des Baues desselben und das Zustimmungsrecht zu allen reglementarischen Bestimmungen über seine Benutzung vor; insbesondere auch das Recht, Ausführung und Betrieb des Kanals für eigene Rechnung zu unternehmen oder eine Aktiengesellschaft dazu zu konzessionieren, in welchem letzteren Falle auf Grund dieser königlichen Konzession und unter den durch dieselbe festgestellten Bedingungen dieser und nur dieser Gesellschaft die landesherrliche Genehmigung mit dem Rechte der Expropriation gegen Ersatz des wertes in betreff der zur Anlage erforderlichen Grundstücke und alle Schutzfürsorge und Förderung zuteil werden wird. Ein Transitzoll oder Abgabe von Schiff und Ladung irgendwelcher Art, außer der an die Unternehmer des Kanals zu entrichtenden Schiffsabgabe, darf von den Handelsschiffen irgendwelcher Nation nicht erhoben werden. Über die Benutzung für Kriegsschiffe werden nähere Bestimmungen zwischen beiden Regierungen vereinbart werden. F. Zutritt zum Zollverein. Der Staat Schleswig-Holstein tritt mit seinem ganzen Gebiete zunächst dem Zollverein, gleichzeitig aber für immer dem preußischen Zollsystem bei. In ersterer Beziehung wird Preußen über die näheren Modalitäten mit den übrigen Mitgliedern des Zollvereins unterhandeln.

6. Die neuere Zeit - S. 37

1855 - Koblenz : Baedeker
Abfall der 7 nördlichen Provinzen. 37 Acht erklärt und ihre Güter confiscirt, Egmond, Hoorn und viele andere Edelleute als Verschwörer zu Brüssel hiugerichtet. Der achtzigjährige Freiheitskrieg 1568 — 1648. Als Wilhelm von Oranien die Beschlagnahme seiner niederländischen Herr- schaften vernahm, rüstete er sich mit seinem Bruder Ludwig von Nassau zu einem Angriffe auf die Niederlande, doch Ludwig ward mit seinen ungeübten Truppen von Alba (an der Ems) geschlagen, Wilhelm bald nach seinem kühnen Uebergang über die Maas zum Rückzuge und durch Geldmangel zur Entlassung seines Heeres genöthigt. Alba eutfremdete dem Könige auch die noch treu gebliebeueu Niederläuder, als er ihr theuerstes Recht, das der Selbstbesteuerung, verletzte. Die Eiuführung einer neuen Steuer und das empörende Verfahren bei der Eintreibung derselben, dazu das Verbot des eng- lischen Handels, bewogen zunächst die Holländer zum Abfall. Sie schlossen sich an Oranien au, der nach einem glücklichen Angriffe der „Wassergeusen" von der Seeseite her auf einer Versammlung der freien Staaten von Holland (zu Dortrecht) als allein recht- mäßiger königlicher Statthalter von Holland anerkannt wurde (1572). Alba bat nun selbst um seine Entlassung (1573). Nach der kurzen Verwaltung seiner beiden gemäßigteren Nach- folger Requesens und Don Juan d'austria erhielt der Sohn Margarethens, der ehemaligen Statthalterin der Niederlande, der kluge, kriegserfahrene Alexander Farnese von Parma die Statthalterschaft (1578—1592). Dieser entwarf einen ganz andern Plan, als seine Vorgänger. Die Neligionsverhältnisse sollten wieder auf den Zustand, wie unter Karl V. zurückgeführt, aber alle poli- tische Freiheiten und Vorrechte, welche die Niederländer zu fordern berechtigt waren, hergestellt werden. Dadurch gewann er sogleich die fast ganz katholischen südlichen Provinzen, während die sieben nördlichen Provinzen: Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Gröningen, Friesland und Overyssel, in denen überall die Refor- mation eingeführt und befestigt war, in der Utrechter Union 1579, sich als ein unzertrennliches Ganzes zu wechselseitigem Schutz vereinigten, die förmliche Absetzung Philipp's ausspracheu (1581) und eben im Begriffe waren, dem geächteten Prinzen Wilhelm von Oranien die erbliche Grafenwürde über die Niederlande zu über- tragen, als dieser durch Meuchelmord fiel (in Delft) 1584. Sein

7. Teil 3 - S. 58

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 58 — unsere Ostseeküste bedrohten, so würde es längere Zeit dauern, ehe alle deutschen Kriegsschiffe zum Schutze unserer Küste versammelt wären. Diejenigen unserer Schiffe, die sich gerade in der Nordsee befänden, würden erst spät (Umweg!), vielleicht auch gar nicht eintreffen können (Weg durch die Dänen versperrt!). Mit der Vollendung des Kanals wird dies anders. Unsere Kriegsschiffe können dann schnell aus der Nordsee in die Ostsee und aus der Ostsee in die Nordsee gelangen und sich dort vereinigen, wo Gefahr für unsere Küste vorhanden ist. — 2. Der Nordostseekanal soll den Handel fördern, indem er a. Zeit und Geld erspart. — Alle diejenigen Schiffe, die von einem Ostseehafen aus (Königsberg, Danzig, Stettin, Lübeck, Kiel, Flensburg) nach einem deutschen Nordseehafen (Hamburg, Bremen) oder nach England fahren wollten, mußten einen großen und gefährlichen Umweg machen. (Zeige!) Nach der Fertigstellung des Kanals werden Dampfschiffe nn- gefähr 24 Stunden, Segelschiffe ungefähr 3 Tage eher ans Ziel ge- langen. Welchen Einfluß hat dies auf den Preis der Waren? b. Den Verkehr zwischen der Ost- und Nordseeküste vergrößert. Man hofft, daß durch die leichte und billige Verbindung in Zukunft mehr Schiffe als gegenwärtig die Ostseehäfen (Beispiele!) aufsuchen, um Waren hinzubefördern oder abzuholen. 3. Der Nordostseekanal soll die Verluste au Menschenleben, Schissen und Gütern, die sich bei der Fahrt um den Skagen (Zeigen!) ergaben, vermindern. Die Fahrt um das Kap Skagen gehört nämlich zu den gefährlichsten Seereisen. Führt doch die Küste bei Agger (Zeige!) den Namen „Kirchhof der Schiffe." *) Hier verunglücken jährlich gegen 299 Schiffe mit 599 Menschen und Gütern im Werte von 19 Millionen Mark. Diese gefährliche Fahrt kann sich von nun an der größte Teil der Schiffe, die aus einem Meere in das andere fahren wollen, ersparen. Sicher gleiten sie auf der ruhigen Fläche des Kanales dahin, und selbst bei Nacht können sie ruhig die Durchfahrt unternehmen, den gegen 1999 Glühlampen erhellen den Pfad. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie aber steht es im Kanal mit dem Ausweichen der sich entgegenkommenden Schiffe? — Handelsschiffe, die selten über 12 m breit sind, können bequem aneinander vorbeifahren. Für die Kriegs- fchiffe aber sind Ausweichestellen angebracht. An diesen Ausweichestellen *) In den Jahren 1877—81 sind auf der Fahrt zwischen Nordsee und Ostsee 92 deutsche Schiffe im Werte von rund 4 Millionen Wert vollständig verloren gegangen. Hierbei sind die 69 Schiffe nicht mitgerechnet, welche auf genannter Strecke in dieser Zeit verunglückten, ohne daß man den Ort des Unterganges er- Mitteln konnte. — In der Zeit von 1858—81 sollen nicht weniger als 6316 Strandungen vorgekommen und dabei 91 Dampfer und 2742 Segelschiffe unter- gegangen sein.

8. Kleine Handelsgeographie - S. 21

1896 - Breslau : Hirt
Afrika. 21 Seidenraupenzucht und Gewebe-Industrie (Seiden- und Baumwollwaren). Wichtig für den Handel ist die transkaspische Eisenbahn, die von der Süd- Westküste des Kaspisees über Buchära nach Samarkand führt. Ausfuhr: Wolle, Baumwolle, Rohseide, Gewebe. Taschkent, 120. E. Wichtige Handelsstadt. Buchära. Wichtiger Kreuzungspunkt verschiedener Karawanenzüge. Samarkünd. Endpunkt der transkaspischen Eisenbahn. Chiwa. In fruchtbarer Gegend gelegen. Afrika. 30 Mill. qkm, 170 Mill. Einw., auf 1 qkm über 5 Einw. I. Allgemeines über Afrika. Die Erforschung Afrikas. Afrika ist unter allen Erdteilen der nnzu- gänglichste, und darum ist er iu seinem Innern noch am wenigsten erforscht. Der Mangel an tiefen Einschnitten des Meeres und an schiffbaren Strömen, dnrch welche der Verkehr in das Innere hineingeleitet werden könnte, die ausgedehnten Wüsten und die unwegsamen Hochländer erschweren in erster Linie die Erforschung. Hierzu treten als weitere Hemmnisse des Verkehrs noch: das heiße Klima, der Mangel an Verkehrsstraßen und Verkehrsmitteln, die Feindseligkeit einzelner Negerstämme und die unentwickelten Geldver- Hältnisse. *) In frühester Zeit bildete die Sähara die Grenzscheide, über die hinaus die Erforschung sich nur in einzelnen Fällen wagte. Ein wichtiger Fortschritt in der Erforschung Afrikas geschah durch Bartholomäus Diaz, der bis zur Südspitze Afrikas vordrang, und durch Vasco de Gama, welcher 1498 mit der Umschiffung Afrikas den Seeweg nach Ostindien entdeckte. Indes erstreckte sich die weitere Erforschung in der Hauptsache nur auf die Küstengebiete. In unserm Jahrhundert aber trat eiu Wendepunkt in der Erforschung des „dunklen Erdteils" ein. Waren bislang nur Eroberungssucht, der Handels- trieb der Seefahrer und der Religionseifer christlicher Missionare die Trieb- federn der Erforschung gewesen, so trat in den letzten Jahrzehnten des gegen- wärtigen Jahrhunderts ein neuer Faktor hinzu, der die Forscher auch in *) Stanley nahm auf seine erste Reise, welche den Zweck hatte, den ver- schollenen Livingftone aufzusuchen, als Geld 14000 m Tuch, M Säcke Perlen und 1750 kg Messingdraht mit. Für seine zweite Reise, welche auf 2 Jahre berechnet war und ihre Route von der Ostküste quer durch den Kontinent bis an die West- küste nahm, betrug das Gesamtgewicht der mitgeführten Waren (Perlen, Zeuge, Draht, Mundvorräte, Kleider, Zelte, Waffen, Munition, wissenschaftliche Apparate und ein zerlegbares Boot) 8165 kg. Die ganze Maffe wurde fo genau wie möglich in Packen von 27 kg verteilt und beanspruchte somit 300 Mann als Träger. Als Ersatzmann- schaff wurde eine weitere Schar von 30 Mann mitgenommen.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 125

1861 - Münster : Coppenrath
125 bedrängten Vaterlandes. Der Prinz Wilhelm von Oranien, der durch die Flucht nach Deutschland der Hinrichtung glücklich entronnen war, warb dort Truppen und fiel mit seinem Bru- der, Ludwig von Nassau, in die Niederlande. Jedoch mehrere Jahre hintereinander scheiterte der Brüder gemeinsames Unter- nehmen an der Gewandtheit und Tapferkeit der spanischen Soldaten und ihres Anführers. Glücklicher waren die soge- nannten Wassergeusen, d. i. niederländischen Freibeuter, welche auf dem Meere umherschwärmten und Schifffahrt und Handel der Spanier durch Kapereien störten. Es gelang ihnen sogar, sich des Hafens von Briel, an der Mündung der Maas, zu bemächtigen. Dadurch wuchs diesen der Muth; sie erober- ten eine Stadt nach der anderen und wählten den Prinzen von Oranien zu ihrem Anführer. Dieser stellte überall, wohin er kam, den resormirten Gottesdienst wieder her. Als Philipp sah, daß Alba's Tyrannei und Erpressungen nicht zu dem gewünschten Ziele führten, rief er ihn endlich, nach sechsjähriger Statthalterschaft, zurück. Unter seinen Nach- folgern in der Statthalterschaft wurde mit abwechselndem Glücke fortgekämpft. Deutsche, französische und englische Krie- gesvölker mischten sich in den Streit. Entschlossen, sich ganz von der spanischen Herrschaft loszumachen, traten die Provinzen Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Oberyssel, Gröningen und Friesland im Jahre 1579 zu Utrecht in eine Verbindung, die Utrechter Union genannt, aus welcher nachher die Re- publik der vereinigten Niederlande entstanden ist. Aber erst im Jahre 1581, als der König den Anführer dieser nördlichen Provinzen, Wilhelm von Oranien, ächtete und einen hohen Preis auf seinen Kopf setzte, kündeten sie der spanischen Ne- gierung allen Gehorsam auf. Zwar fiel Wilhelm durch einen Meuchelmörder, aber sein Sohn Moritz trat an seine Stelle. Die spanische Armada. — Unterdessen war auch die vorher erwähnte Königin von England, Elisabeth, jetzt offen auf die Seite der Niederländer getreten. Nicht genug, daß sie

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 240

1858 - Weimar : Böhlau
240 waren alle Küstenprovinzen Brasiliens von Bahia bis zur Mündung des Amazonenstroms in den Händen der Holländer. Während die Niederlande im Mittelalter einen Zwischenmarkt bil- deten, nahmen jetzt Eigenhandel und direkter Seeverkehr, Aus- und Ein- fuhr die erste Stelle ein. Holland wurde für Europa die größte Nieder- lage der indischen Produkte und verführte dieselben auf seinen Schiffen nach den verschiedenen Ländern. Der ergiebigste Theil des nordischen Handels war der mit Rußland, wohin die Holländer Manufaktur- und Kolonialwaren brachten und dagegen Bauholz, Pech, Thran, Segeltuch, Hanf und Talg holten. Mit Polen betrieben sie über Danzig ein sehr ergiebiges Getraidegeschäft, und Holland war lange Zeit die erste Nie- derlage von Getraide für ganz Europa. In den skandinavischen Reichen traten die Hollänoer an die Stelle der Hansa, ohne jedoch ein ebenso drückendes Monopol auszuüben. Dänemark stellte in dieser Zeit sein vermeintliches Recht aus den Sundzoll fest, und die Hollän- der trifft die Verantwortung, es zuerst durch einen Staatßvertrag (1645) anerkannt zu haben. In England gewannen die Holländer, was unter der Königin Elisabet die Hansen verloren. Die Engländer vernachlässig- ten über der Bildung der Kriegsflotte die Handelsmarine. Wie mächtig sich auch die Stellung Englands im europäischen Staatensystem ent- wickelte, sein Beruf für den Welthandel lag noch sehr im Keime, und der Handel und die Schifffahrt der Engländer machten erst um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts sich frei von der Überlegenheit Hollands. Auch die französischen Produkte und Fabrikate gingen, wie früher nach Brügge und Antwerpen, so jetzt nach Amsterdam, um gegen nor- dische und indische Waren ausgetauscht zu werden. Die Spanier, ohne eigenen Verkehr mit dem Nordosten Europa's, kauften eine Menge von Kriegsbedürfnissen und Schiffsbaumaterial, Holz, Eisen, Leder, Getraide, Hans u. s. w. von den Holländern, und die strengsten Verbote der Re- gierungen in Madrid und Brüssel vermochten das nicht zu verhindern. Holland hatte dabei einen doppelten Nutzen, den einen als Handels- gewinn, den andern als Siegesbeute. Mit Italien, den Ländern am Mittelmeer und der Levante erweiterte sich der Handel der Holländer. Wenn sonst die Flotten Venedigs und Genua's beladen mit den indischen Produkten nach Brügge und Antwerpen kamen, so waren es jetzt die Holländer, welche von Amsterdam dieselben Produkte auf ihren Schiffen jenen Städten zuführten. Der Handel war geblieben, nur die Rollen hatten gewechselt. Der Orientale in Konstantinopel, Smyrna, Alexandrien und Aleppo bezog Pfeffer und Zimmt, Indigo und Sal- peter, Perlen und Mousseline, Kupfer und Stahl schneller und wohlfeiler auf dem Wege einer halben Erdumsegelung, als in direkter Einfuhr vom Erzeugungsland. Der Hauptplatz des holländischen Levante - Handels war S m y r n a. Alle bisher bemerkten Wege des holländischen Handels wurden vor- zugsweise zur See verfolgt. Um daß Bild zu vollenden, bedarf es noch der Darstellung desjenigen holländischen Handels, welcher zu Lande oder auf Flüssen betrieben wurde, und dieser Handel ist der mit Deutsch- land. Auch dieser ging von Brügge und Antwerpen auf Holland über, und zwar um so leichter, da der Hauptfluß Deutschlands, der Rhein, zu den holländischen Seehäfen führte. Als die Hansa und die ober-
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TM Hauptwörter (200)200

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